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Ideal language: An ideal language is a hypothetical language that is free from the ambiguities and vagueness of natural language. Some philosophers believe that an ideal language is necessary for doing philosophy properly, while others argue that it is not. See also Universal language, Formal language, Formalization, Ambiguity.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Hans-Georg Gadamer über Ideale Sprache – Lexikon der Argumente

I 419
Ideale Sprache/Gadamer: Leibniz: (...) in der Kombinatorik eines (...) durchgeführten Zeichensystems ließen sich - das war Leibniz' Idee - neue Wahrheiten gewinnen, die von mathematischer Gewissheit wären, weil der durch ein
I 420
solches Zeichensystem abgebildete ordo in allen Sprachen eine Entsprechung hätte.(1-3)
>Ideale Sprache/Leibniz
.
>G.W. Leibniz.
GadamerVsLeibniz: An diesem Ideal wird in Wahrheit deutlich, dass Sprache etwas anderes ist als ein bloßes Zeichensystem zur Bezeichnung des gegenständlichen Ganzen. Das Wort ist nicht nur Zeichen.
>Wörter, >Zeichen.
In irgendeinem schwer zu erfassenden Sinne ist es doch auch fast so etwas wie ein Abbild. Man braucht nur die extreme Gegenmöglichkeit einer reinen Kunstsprache zu erwägen, um in einer solchen archaischen Sprachtheorie ein relatives Recht zu erkennen. Dem Wort kommt auf eine rätselhafte Weise Gebundenheit an das „Abgebildete“, Zugehörigkeit zum Sein des Abgebildeten zu.
>Darstellung, >Abbildung, >Abbildtheorie, >Wortbedeutung.
I 421
[Mit der rationalen Konstruktion] einer Kunstsprache (...) bewegt man sich (...), wie mir scheint, in einer vom Wesen der Sprache abführenden Richtung. Die Sprachlichkeit liegt dem Denken der Sachen so völlig ein, dass es eine Abstraktion ist, wenn man das System der Wahrheiten als ein vorgegebenes System von Seinsmöglichkeiten denkt, dem Zeichen zuzuordnen wären, die ein nach diesen Zeichen greifendes Subjekt verwendet.
Vgl. >Formale Sprache, >Formale Redeweise.
Gadamer: Das sprachliche Wort ist kein Zeichen, zu dem man greift, es ist aber auch kein Zeichen, das man macht oder einem anderen gibt, kein seiendes Ding, das man aufnimmt und mit der Idealität des Bedeutens belädt, um dadurch anderes Seiendes sichtbar zu machen. Das ist nach beiden Seiten falsch.
Bedeutung: Vielmehr liegt die Idealität der Bedeutung im Worte selbst. Es ist immer schon Bedeutung. Aber das bedeutet auf der anderen Seite nicht, dass das Wort aller Erfahrung des Seienden vorausliegt und zu einer schon gemachten Erfahrung äußerlich hinzutritt, indem es sie sich unterwirft. Die Erfahrung ist nicht zunächst wortlos und wird dann durch die Benennung zum Reflexionsgegenstand gemacht, etwa in der Weise der Subsumtion unter die Allgemeinheit des Wortes. Vielmehr gehört es zur Erfahrung selbst, dass sie die Worte sucht und findet, die sie ausdrücken.

1. Vgl. Leibniz, Erdm. S. 77.
2. Leibniz, De cognitione, veritate et ideis (1684) Erdm., p. 79ff.
3. Bekanntlich entwickelte schon Descartes im Brief an Mersenne vom 20. 11. 1629 den Leibniz kannte, am Vorbild der Bildung der Zahlenzeichen die Idee einer solchen Zeichensprache der Vernunft, die die ganze Philosophie enthielte. Eine Vorform dessen, freilich in platonislerender Einschränkung dieser Idee, findet sich schon bei Nicolaus Cusanus, Idiota de mente Ill, cap. VI.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977

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